Das Bild symbolisiert auf abstrakte Art, dass es einen Kulturwandel für mehr Nachhaltigkeit in der Gesellschaft geben muss.

Kulturwandel für Nachhaltigkeit

Warum Nachhaltigkeit mehr ist als nur Mülltrennung – es ist ein Kulturwandel

Unsere Kultur formt uns, und wir formen sie. Das ist ein Grundsatz, der auch für die Nachhaltigkeit gilt. Eine nachhaltige Kultur ist mehr als nur ökologisch korrektes Verhalten. Sie ist ein Spiegelbild unserer Werte, ein Motor für Veränderung und ein starkes, gemeinsames Schlüsselelement zur Nachhaltigkeit, das uns alle verbindet.

Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Eine nachhaltige Kultur ermutigt uns, unser Denken und Handeln zu hinterfragen. Sie gibt uns den Raum, unsere Welt mit neuen Augen zu sehen und zu verstehen, dass nachhaltiges Handeln auch eine Frage der Gemeinschaft ist.

Nachhaltigkeit mit neuen Augen sehen

Ein Kulturwandel zu mehr Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir ganzheitlich denken. Er fördert:

  • Soziale Gerechtigkeit und Gemeinschaftsgefühl: Indem wir uns in lokalen Projekten engagieren und das Brauchtum unterstützen, stärken wir das soziale Miteinander und unsere Heimatverbundenheit.
  • Kreativität und Wandel: Eine nachhaltige Kultur bietet Raum für Schöpfergeist und gesellschaftlichen Wandel – von der Planung umweltfreundlicher Sportstätten bis hin zu Kunst, die zum Nachdenken anregt.
  • Bewahrung unserer Ressourcen: Sie ist ein wesentlicher Bestandteil, um unsere Umwelt zu schonen und unsere natürlichen Lebensräume zu bewahren.

Wie du Teil dieses Wandels wirst

Vielleicht fragst du dich, wie du so einen Wandel aktiv unterstützen kannst. Die gute Nachricht: Es gibt unzählige Wege, Teil dieses Wandels zu werden – du musst nur den ersten Schritt tun.

  • Nachhaltigkeits-Events besuchen: Suche in deiner Region nach Festivals, Konzerten oder Ausstellungen, die sich mit Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen. Du wirst erstaunt sein, wie viel Kreativität und Inspiration dich erwartet.
  • Das Brauchtum stärken: Besuche Regionalmärkte und Feste, um die Wertschöpfung in deiner direkten Umgebung zu unterstützen und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl aufzubauen.
  • In Kulturprojekten mitarbeiten: Erkundige dich bei deiner Kommune nach nachhaltigen Kulturprojekten. Vielleicht gibt es einen Verein, in dem du ehrenamtlich mitwirken und dich so aktiv einbringen kannst.
  • Eigene Ideen umsetzen: Sei kreativ und organisiere deine eigene kleine Veranstaltung oder dein eigenes Projekt. Deine Leidenschaft für das Thema wird auch andere Menschen begeistern!

Eine nachhaltige Kultur ist keine Last, sondern eine Chance. Sie macht unser Leben reicher, sinnvoller und verbindet uns auf einer tieferen Ebene. In meinem Buch „Nachhaltig leben“ tauche ich noch tiefer in diese Thematik ein und zeige dir mit vielen weiteren inspirierenden Beispielen, wie du diesen Wandel aktiv mitgestalten kannst.

Bist du bereit, deine Rolle im Kulturwandel zu finden?

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Nachhaltig leben im Alltag

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Das Bild zeigt, wie der Mensch sich in einem Hamsterrad des Konsumwahns unaufhörlich und völlig sinnlos dreht. Ein leuchtendes Symbol für Nachhaltigkeit strahlt wie ein Stern in der Nabe des Hamsterrades.

Warum bewusster Konsum dich glücklicher macht

Konsum und Nachhaltigkeit

Es ist eine tägliche Herausforderung, die wir oftmals nicht einmal bemerken. Wir kämpfen mit den Auswirkungen unseres Konsumverhaltens, verwechseln Glück mit Besitz und kaufen Produkte, die nicht unseren Werten entsprechen. Während Politiker und die Wirtschaft immer mehr Wachstum fordern – immer mehr produzieren, immer mehr verbrauchen, immer mehr wegwerfen –, zeigt sich die Realität in einem traurigen Bild.

Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Berge von Müll, schwindende Ressourcen und eine überlastete Umwelt sind die Folgen. Der Earth Overshoot Day, der Tag, an dem wir die natürlichen Ressourcen für ein ganzes Jahr aufgebraucht haben, rückt jedes Jahr weiter nach vorne. Dieses ausufernde Verhalten belastet nicht nur die Umwelt, sondern führt auch bei uns zu finanziellem Stress und lenkt uns von den wahren Werten des Lebens ab: Unsere menschlichen Beziehungen, das persönliches Wachstum und eine innere Zufriedenheit in unserem Alltag.

Weniger ist mehr: Eine Philosophie, kein Verzicht

Aus der Perspektive der Nachhaltigkeit ruft uns das Sprichwort „weniger ist mehr“ zu einer bewussteren und werteorientierten Art des Konsums auf. Es ist kein Aufruf zum Verzicht, sondern eine Einladung, unsere Gewohnheiten zu hinterfragen.

Anstatt uns von kurzlebigen Trends und aggressiver Werbung leiten zu lassen, sollten wir uns fragen, was für uns wirklich wichtig ist. Die Reduzierung von materiellem Überfluss schafft Raum für Kreativität, Achtsamkeit und neue Entdeckungen jenseits des reinen Konsums. Es ermutigt uns, gezielter auszuwählen, was wir besitzen und wie wir unsere Ressourcen einsetzen.

So gelingt dir der Weg zum nachhaltigem Konsum

Wenn wir uns von der Idee lösen, dass unser Glück von materiellem Besitz abhängt, können wir ein erfüllteres und nachhaltigeres Leben führen. Es geht darum, eine bewusste Wahl zu treffen.

  • Hinterfrage deine Bedürfnisse: Was brauchst du wirklich und was nicht?
  • Lege Wert auf Beständigkeit: Bevorzuge Qualität statt Quantität und wähle Produkte, die lange halten und repariert werden können.
  • Bevorzuge nachhaltige Produkte: Unterstütze Unternehmen, die nachhaltig und fair produzieren.

Weniger ist mehr“ bedeutet für mich nicht weniger Lebensfreude, sondern mehr bewusste Entscheidungen. Es ist der Weg zu einem nachhaltigen Leben, das in vollem Einklang mit deinen Werten steht.

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Das Bild zeigt einen Hammer und einen Schraubenschlüssel, die über Kreuz liegen. Es symbolisiert, dass Nachhaltigkeit im Alltag auch bedeutet, die richtigen Werkzeuge einzusetzen.

Werkzeuge für ein nachhaltiges Leben

Warum sind die richtigen Werkzeuge so wichtig?

Was haben ein Hammer und eine Zange mit Nachhaltigkeit zu tun? Mehr, als du vielleicht im ersten Augenblick denkst.

Kürzlich hat mich ein Freund gefragt, ob es denn sehr schwer wäre, ein nachhaltiges Leben zu führen. Er war sehr erstaunt als ich ihm antwortete, das Gegenteil wäre der Fall. Du musst nicht perfekt sein und du musst auch nicht alles auf einmal machen sagte ich ihm. Du brauchst nur die richtige Einstellung und die Bereitschaft alte Verhaltensweisen teilweise zu ändern. Das eine oder andere Handwerkzeug der Nachhaltigkeit ist natürlich hilfreich und dazu zählen auch die richtigen Werkzeuge.

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Für mich bedeutet Nachhaltigkeit im Alltag auch, Dinge selbst zu machen, zu reparieren und weiterzuverwenden, statt sie vorschnell wegzuwerfen. Um das zu können, brauchen wir jedoch geeignete Werkzeuge. Die richtigen Werkzeuge sind also nicht nur Hilfsmittel, sie sind ein Schlüssel zu einem bewussteren, nachhaltigeren Leben. Sie geben dir mehr Möglichkeiten, tagtäglich Abfall zu vermeiden, Ressourcen zu schonen und deine Abhängigkeit von Neuprodukten zu verringern.

Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Werkzeuge langlebig sein, aus unbedenklichen Materialien bestehen und fair produziert werden. Doch bevor du überhaupt etwas kaufst, gibt es ein paar entscheidende Fragen.

Die nachhaltige Frage: Was brauche ich wirklich?

Bevor du dich für den Kauf eines Werkzeugs entscheidest, frage dich:

  • Ausleihen statt Kaufen: Brauchst du das Werkzeug wirklich oft, oder tut es auch ein Verleih? Viele Gemeinden und Nachbarschaften bieten Leihsysteme an, um Ressourcen zu teilen.
  • Gemeinsam nutzen: Gibt es eine Gemeinschaftswerkstatt in deiner Nähe? Hier kannst du nicht nur Werkzeuge nutzen, sondern auch dein Wissen erweitern und von anderen lernen.
  • Gebraucht ist das neue Neu: Muss das Werkzeug neu sein? Gebrauchte Werkzeuge sind oft genauso gut und du vermeidest die Neuproduktion.
  • Selber machen: Kannst du bestimmte Werkzeuge nicht sogar selbst herstellen, wie zum Beispiel einen Holzhammer oder einen einfachen Schraubendreher? Das spart nicht nur Kosten, sondern gibt dir auch ein tieferes Verständnis für das Werkzeug.
  • Multifunktionswerkzeuge wählen: Wenn du neue Werkzeuge anschaffst, entscheide dich für kompakte Multifunktionswerkzeuge, die mehrere Funktionen vereinen – der Klassiker ist hier das Schweizer Taschenmesser.

Deine nachhaltige Werkzeug-Grundausstattung

Eine gut sortierte Werkzeugkiste (am besten aus Holz oder Metall) ist die Grundlage. Sie schützt deine Werkzeuge und sorgt dafür, dass sie dir lange erhalten bleiben. Die folgenden Werkzeuge bilden eine solide Basis für die meisten Projekte im Haushalt:

  • Hammer: Ein klassischer Hammer mit Holzgriff.
  • Zange: Eine Kombizange für viele verschiedene Aufgaben.
  • Schraubendreher-Satz: Ein praktisches Kombiwerkzeug mit verschiedenen Einsätzen.
  • Messer: Ein scharfes Teppichmesser ist ein Allrounder.
  • Phasenprüfer: Wichtig für deine Sicherheit bei elektrischen Arbeiten.
  • Schere: Eine robuste Schere für Papier, Pappe und Kunststoff.
  • Maßband und Meterstab: Für genaue Messungen, ob gerade oder unregelmäßig.
  • Wasserwaage: Für die Ausrichtung von Bildern oder Möbeln.
  • Bohrmaschine: Eine Akku-Bohrmaschine mit Schlagbohr-Funktion ist vielseitig einsetzbar.
  • Säge: Eine einfache Handsäge ist oft völlig ausreichend.

Sicherheit und Wissen: Dein wichtigstes Werkzeug

Sicherheit geht immer vor! Bevor du loslegst, sorge für die richtige Schutzkleidung wie Schutzbrille, Handschuhe und Gehörschutz. Eigne dir das nötige Wissen an, sei voll konzentriert bei der Sache und lass dich nicht ablenken (dazu mehr in meinem Beitrag über Achtsamkeit im Alltag). Viele Gemeinden bieten auch Kurse an, und das Internet ist voll mit hilfreichen Tutorials.

Die richtigen Werkzeuge sind ein Schlüssel zu einem bewussteren, nachhaltigeren Leben in deinem Alltag. Mit ihnen kannst du Dinge reparieren, weiterverwenden und selbst herstellen – und so aktiv dazu beitragen, Abfall zu vermeiden und wertvolle Ressourcen zu schonen.

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Das Bild illustriert den persönlichen Weg zur Nachhaltigkeit. Er führt über die eigenen Werte und Visionen in eine lebenswerte Zukunft.

Nachhaltigkeit im Alltag – deine persönliche Reise beginnt hier

Mein persönlicher Weg zur Nachhaltigkeit – nur Philosophie?

Für mich bedeutet Nachhaltigkeit nicht, das Rad neu zu erfinden. Es ist vielmehr die fast magische Kunst, vorhandene ethische Werte und Methoden mit neuen Ideen und Ansätzen in einem umfassenden System zu vereinen. Ein System, das der menschlichen Natur entspricht und uns dabei hilft, ein erfülltes Leben zu führen.

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Für mich persönlich bedeutet deshalb Nachhaltigkeit, mein Leben bewusst aus drei Blickwinkeln zu betrachten: wirtschaftlich, sozial und umweltfreundlich. Das ermöglicht mir, klar zu erkennen, wie meine täglichen Entscheidungen – ob beim Einkaufen, im Beruf oder in der Freizeit – die Umwelt, die Gesellschaft und die Zukunft beeinflussen. Es geht mir darum, achtsam und verantwortungsbewusst zu handeln, um eine positive Veränderung bei mir und den Menschen um mich herum zu bewirken.

Denn ein nachhaltiges Leben im Einklang mit unseren natürlichen Ressourcen und sozialen Werten beginnt mit deinen eigenen Handlungen und deren Auswirkungen.

Deine persönliche Reise zur Nachhaltigkeit: Tipps für den ersten Schritt

Dein Weg zur Nachhaltigkeit ist einzigartig und persönlich. Hier sind einige Tipps, um ihn zu beginnen und dranzubleiben:

  • Stelle dir die richtigen Fragen: Hinterfrage deine täglichen Entscheidungen. Wie wirken sich deine Einkäufe, deine Fortbewegung oder deine Freizeitgestaltung auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit aus? Die Kraft der Fragen ist dein wichtigstes Werkzeug.
  • Bleib dran, auch wenn es schwerfällt: Es ist völlig normal, sich manchmal überfordert oder frustriert zu fühlen. Dein Weg muss nicht perfekt sein. Wichtig ist, dass du dich nicht entmutigen lässt.
  • Feiere deine Erfolge: Egal wie klein ein Schritt auch sein mag – ob du dich bewusst für ein regionales Produkt entscheidest oder ein defektes Gerät reparierst. Jeder Erfolg zählt und motiviert.

Bedenken im Alltag entkräften: So gehst du mit Zweifeln um

Auf deiner Reise wirst du auf Menschen treffen, die Bedenken äußern. Oft stecken dahinter die Überzeugung, dass ein nachhaltiger Lebensstil zu viel Zeit und Aufwand erfordert. Doch das stimmt nicht.

  • Zeige konkrete Beispiele: Entkräfte solche Einwände mit dem einen oder anderen Beispiel aus deinem Alltag. Die Wahl von fair gehandelter Kleidung kostet dich im Kaufmoment nicht mehr Zeit, hat aber eine enorme positive Wirkung auf die Menschen, die sie herstellen, und schont Ressourcen. Es sind oft nur kleine Verhaltensänderungen, die Großes bewirken.
  • Stelle Gegenfragen statt zu diskutieren: Wenn jemand sagt „Das glaube ich nicht“, frage lieber zurück: „Wie könnte es deiner Meinung nach funktionieren?“. Diese offene Frage bringt dich und dein Projekt weiter, statt in einem fruchtlosen Streit zu enden.

Vom Denken zum Handeln: Warum Mosaiksteine nicht genügen

Unsere Werte, Visionen und Ideen sind die Grundlage für ein nachhaltiges Leben. Doch sie dürfen nicht nur in unserem Kopf bleiben. Es ist entscheidend, dass wir uns vernetzen, jetzt handeln und unsere Konzepte im realen Leben, insbesondere in unserem Alltag umsetzen.

Doch verliere dich dabei nicht in einzelnen Mosaiksteinen der Nachhaltigkeit, so wichtig sie auch sein mögen. Ein Fokus allein auf die CO2-Reduzierung reicht nicht aus. Erinnere dich immer wieder an die übergeordnete Struktur der drei Dimensionen – Wirtschaft, Soziales und Umwelt. Sie alle müssen gleichwertig betrachtet werden, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

Deine Reise beginnt jetzt, Schritt für Schritt, mit dir.

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Vortrag von Michael Wühle © Klimabündnis Tirol

ÖKO FAIR

Innsbruck, 5. Mai 2023

Nachhaltigkeit messbar machen

Welche Chancen einer nachhaltigen Transformation ergeben sich für Unternehmen? Dieser spannenden Frage widmeten wir uns beim B2B-Event am 5. Mai 2023 bei der ÖKO FAIR in der Messe Innsbruck.

Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten


Vom 5. bis zum 7. Mai fand in Innsbruck die Nachhaltigkeitsmesse ÖKO FAIR statt. Im Rahmen der Messe wurde vom Klimabündnis Tirol das B2B-Event „Nachhaltigkeit messbar machen“ unter der Leitung von Geschäftsführer Andrä Stigger organisiert. Die Moderation der Redebeiträge und Vorträge wurde von Christoph Rohrbacher, einem erfahrenen Medienfachmann durchgeführt.

Die Veranstaltung fand an einem warmen Frühlingstag in der Messe der Tiroler Landeshauptstadt statt und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das B2B-Event ‚Nachhaltigkeit messbar machen‘ zog mehr als 160 Teilnehmer an, viel mehr hätte der Saal auch nicht aufnehmen können. Eine Nachschau zum Event ist auf der Homepage des Klimabündnis Tirol zu finden.

Nach Grußworten von Christoph Walser, Präsident Wirtschaftskammer Tirol und Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz konnte ich als Keynote-Speaker Einblicke in das Potenzial für Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen geben. Kernpunkte waren die Themen und Thesen: Nachhaltigkeit, die messbar ist ermöglicht Steuerung. Wann ist ein Unternehmen nachhaltig? Wie kann man Nachhaltigkeit im Unternehmen messen? Sollte Nachhaltigkeit zertifiziert werden?

Nachhaltige Transformation von Unternehmen: Vortrag von Michael Wühle im B2B-Event 'Nachhaltigkeit messbar machen' zum Auftakt der Tiroler Nachhaltigkeitsmess ÖKO FAIR 2023, veranstaltet vom Klimabündnis Tirol
Keynote von Michael Wühle, ÖKO FAIR 2023

Mein Vortrag kann hier kostenlos bezogen werden: https://www.nachhaltigkeit-management.de/wp-content/uploads/2023/05/230505_Nachhaltigkeit-messbar-machen.pdf

Tirol auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

Nach meinem Vortrag konnte ich mit vielen Teilnehmern – Entscheidungsträgern in Tiroler Unternehmen – vertiefende Gespräche zum Thema ‚Nachhaltigkeit messbar machen‘ führen. Es gab viele tolle Ideen und Konzepte in unterschiedlichen Stadien der Reife.

Für mich kam jedoch eines klar zum Vorschein: Tirol hat sich definitiv auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit aufgemacht. Es gibt viele Projekte aus der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit, dazu jedoch auch etliche Projekte mit sozial / gesellschaftlichem Charakter. Auch die ökonomische Dimension wird häufig als wichtig, wenn nicht sogar als absolut notwendig angesehen, was ich nur voll und ganz unterstützen kann. Ich wünsche mir eine ähnliche Veranstaltung in meiner Heimat Bayern.

Michael Wühle

Die Grafik symbolisiert die EU-Taxonomie für die Bewertung ökologischer Nachhaltigkeit von wirtschaftlichen Aktivitäten

EU-Taxonomie – was ist das?

Hintergrund:

Die EU-Taxonomie ist Teil des europäischen „Green Deals“, einer Wachstumsstrategie der Europäischen Union, die darauf abzielt, eine faire und wohlhabende Gesellschaft zu schaffen. Sie strebt eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft an, während gleichzeitig die Umwelt geschützt und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden soll. Ein weiteres Ziel besteht darin, bis zum Jahr 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr zu haben.

Die EU-Taxonomie ist eine Reaktion der EU auf die wachsenden Herausforderungen im Bereich Klima- und Umweltpolitik, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Sie basiert auf der EU-Verordnung 2020/852, auch bekannt als Taxonomieverordnung, die eine zentrale Voraussetzung für die Umsetzung des „Green Deals“ darstellt.

Ziele:

Die EU-Taxonomie legt einheitliche Kriterien fest, anhand derer Unternehmen und Investoren bestimmen können, ob ihre Wirtschaftstätigkeiten ökologisch nachhaltig sind. Sie zielt darauf ab, Transparenz und Einheitlichkeit zu schaffen und „Greenwashing“ in den Berichten von Unternehmen zu verhindern. Es ist jedoch zu beachten, dass die Beschränkung auf ökologische Nachhaltigkeit zu kurz greift. Nachhaltigkeit umfasst immer die drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Ein umfassenderer Ansatz, der alle Aspekte berücksichtigt, wäre sinnvoller gewesen.

Dennoch ist die Taxonomieverordnung ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Sie schafft den Rahmen, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, damit eine Wirtschaftstätigkeit als (ökologisch) nachhaltig eingestuft werden kann. Dafür wurden vier Kriterien definiert.

Mit der EU-Taxonomie Verordnung 2020/852 vom 18. Juni 2020 wurde die Grundlage dieses Klassifizierungssystems für die Finanzierung von nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten gelegt. Sie beinhaltet Anforderungen an sechs Umweltziele:

  1. Klimaschutz
  2. Anpassung an den Klimawandel
  3. Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  4. Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
  5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  6. Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Grundsätzlich dürfen keine Wirtschaftstätigkeiten, die als nachhaltig eingestuft werden, den übrigen Umweltzielen zuwiderlaufen („do no significant harm“).

Adressaten sind:

  • die EU sowie Mitgliedstaaten der EU,
  • Finanzmarktteilnehmer, die Finanzprodukte bereitstellen,
  • Unternehmen, die zur Veröffentlichung nicht-finanzieller Erklärungen verpflichtet sind.

Kritierien:

Um nach der Taxonomieverordnung als nachhaltige Wirtschaftstätigkeit eingestuft zu werden, muss ein Unternehmen nicht nur einen Beitrag zu mindestens einem Umweltziel leisten, sondern darf auch gegen die anderen nicht verstoßen. Eine Tätigkeit, die beispielsweise darauf abzielt, das Klima zu schützen, aber gleichzeitig die Biodiversität negativ beeinflusst, kann somit nicht als als nachhaltig eingestuft werden. Die Einstufung der wirtschaftlichen Tätigkeit bezüglich Nachhaltigkeit orientiert sich dabei an folgenden Kriterien, die auf die zuvor genannten Umweltziele aufbauen:

  1. Die wirtschaftliche Tätigkeit leistet einen Beitrag für mindestens eines der Umweltziele
  2. Die wirtschaftliche Tätigkeit schadet keinem der Umweltziele signifikant (does no significant harm DNSH)
  3. Die wirtschaftliche Tätigkeit erfüllt ein Minimum and Sicherheitsstandards, zum Beispiel die UN Guiding Principles on Business and Human rights, um einen negativen sozialen Einfluss zu vermeiden
  4. Die wirtschaftliche Tätigkeit erfüllt die technischen Auswahlkriterien (Screening criteria) entwickelt von der EU Technical Expert Group (TEG)

Für die Erfüllung der Kriterien kann die Anwendung verschiedener Normen und Standards herangezogen werden. Nachfolgend – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige Normen, die zum Nachweis der Kriterienerfüllung verwendet werden können:

  • ISO 14001 Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen
  • EMAS, Eco-Management und Audit Scheme (deckt die ISO 14001 komplett ab)
  • ISO 14067, CO2/THG-Footprint von Produkten
  • ISO 14064, Verifizierung der CO2-Bilanz
  • EU-Empfehlung 2013/179/EU, Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen
  • EnergieAudit nach EDL-G
  • Energieaudit DIN EN 16257
  • Energieberatung DIN V 18599

Anwendung und Adressaten:

Grundsätzlich richtet sich die EU-Taxonomie an Unternehmen und Wirtschaftstätigkeiten innerhalb der EU, die ihre Wirtschaftstätigkeiten als nachhaltig einstufen und kommunizieren möchten.

Die EU-Taxonomie richtet sich an Unternehmen und Wirtschaftstätigkeiten innerhalb der EU, die ihre Wirtschaftstätigkeiten als nachhaltig einstufen und kommunizieren möchten. Insbesondere Finanzmarktteilnehmer sowie Unternehmen, die ökologisch nachhaltige Finanzprodukte oder Unternehmensanleihen anbieten, müssen die Taxonomieverordnung beachten.

Die Berichtspflicht gilt ab dem 1. Januar 2022 für Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten, die über die Umweltziele Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel berichten müssen. Ab dem 1. Januar 2023 werden dann auch Berichte über die weiteren vier Umweltziele gefordert. Ab 2024 könnten weitere Unternehmen berichtspflichtig werden, basierend auf zusätzlichen Kriterien wie Bilanzsummen, Nettoumsatzerlösen und Mitarbeiterzahl.

Fazit – EU-Taxonomie:

Die EU-Taxonomie ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und legt ein Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten fest. Unternehmen und Investoren müssen die Kriterien erfüllen, um ihre Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig zu kennzeichnen. Es ist ratsam, sich bereits jetzt auf die Erfüllung der Anforderungen vorzubereiten.

Photo eines Solarzaun: Blumenwiese vor den senkrecht aufgeständerten Photovoltaikmodulen

Neuer Ansatz bei Agri-Photovoltaik

Die InterSolar 2021 in München stand im Zeichen des Neubeginns nach Überwindung der Corona-Krise. Die Größe der Messe blieb mit lediglich 5 von 18 Hallen zwar weit hinter dem Üblichen aus der Zeit vor der Covid19-Pandemie zurück, aber es war ein Anfang.

Fast unscheinbar im hintersten Winkel der Halle A4 finde ich dann den Stand der Next2Sun GmbH, die eine mir bisher unbekannte neue Art von Photovoltaik auf Freiflächen präsentierten.

Bifacial Solar Fence

Der Solarzaun von Next2Sun besteht pro Element aus jeweils zwei Pfosten und Riegeln, wobei die Gesamthöhe des Zauns flexibel modifizierbar ist. Neben der vertikalen Aufständerung ist die integrierte hocheffiziente Solarzelle des PV-Zaunmoduls die Besonderheit dieser innovativen Lösung. Sie kann von beiden Seiten Strom erzeugen und dies zu allen Tages- und Jahreszeiten. Aufgrund der Konstruktion liefert der Solarzaun am Morgen und am Abend deutlich bessere Ergebnisse als konventionelle Dachanlagen. Also genau dann, wenn im Haushalt normalerweise ein hoher Energiebedarf besteht.

das Diagramm zeigt die Tagesübersicht des Stromertrags mit einem Solarzaun von Next2Sund

Tagesübersicht, Quelle: Next2Sun GmbH

Zu diesen Tageszeiten ist der Sonnenstand relativ niedrig und daher die Einstrahlung in das vertikale PV-Modul besonders hoch – natürlich vorausgesetzt, dass es keine nennenswerte Verschattung gibt. Dies gilt insbesondere auch in den Wintermonaten, wenn der Sonnenstand generell niedriger ist.

Photo eines Solarzaun: Blumenwiese vor den senkrecht aufgeständerten Photovoltaikmodulen

Blumenwiese vor den senkrecht aufgeständerten Photovoltaikmodulen, Quelle: Next2Sun GmbH

Während eine Dachanlage bei Schneefall im Winter überhaupt nicht produziert, oder aufwendig geräumt werden muss, profitiert der Solarzaun sogar noch von der stärkeren Bodenreflektion. Mit dem Solarzaun werden gleich zwei Aufgaben auf einmal erfüllt – die Einfriedung eines Grundstücks und zugleich eine klimafreundliche Stromerzeugung. Es spielt auch keine große Rolle in welche Himmelsrichtung die Zaunelemente ausgerichtet sind.

Die Leistung eines nPert- oder Heterojunction-Solarmoduls von Next2Sun beträgt 400 Watt. Bei unverschatteter Nord-Süd-Ausrichtung beträgt der Stromertrag circa 900 bis 1200 kWh/kWp. Etwas höher ist der Ertrag bei einer entsprechenden Ost-West-Ausrichtung mit circa 1000 bis 1300 kWh/kWp.

Neben der Verwendung als Einfriedung von Grundstücken gibt es natürlich auch noch viele andere Anwendungsmöglichkeiten. So können Unternehmen damit ihr Firmengelände einzäunen, nebenher noch ihre Energiekosten senken und für jeden sichtbar ihr Engagement für Erneuerbare Energien eindrucksvoll darstellen. Auch für Flugplätze und Flughäfen mit ihren betriebsbedingten großen Freiflächen rund um die Start- und Landebahnen könnten die Solarzäune ebenfalls sehr interessant sein. Sowohl wegen der möglichen Kostenreduzierungen beim Strombezug, als auch als Beleg für deren gesellschaftliche Verantwortung zur Energiewende. Sein volles Potenzial kann der bifaciale Solarzaun jedoch in der Landwirtschaft entwickeln.

Solarzaun für die Landwirtschaft und andere

Der Begriff Agri-Photovoltaik steht für die gleichzeitige Nutzung von Flächen zur Stromerzeugung, sowie zur landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion. Dabei werden im Abstand von 8 bis 12 Metern reihenweise die Solarzäune mit jeweils zwei Modulen pro Zaunelement montiert. Der Abstand wird im wesentlichen von den Abmessungen der zum Einsatz kommenden landwirtschaftlichen Geräten bestimmt.

das Photo zeigt einen Traktor, der zwischen zwei Reihen von Photovoltaikmodulen eine Wiese mäht.

Mäharbeiten zwischen den Modulen, Quelle: Next2Sun GmbH

Der landwirtschaftliche Betrieb profitiert also zweifach von der jeweiligen Fläche und steigert somit seine Wirtschaftlichkeit. Um sich die mögliche Größenordnung vor Augen zu führen sei gesagt, dass bei einem Reihenabstand von 10 Metern eine elektrische Leistung von circa 400 kWp/ha möglich ist. Zudem sei noch erwähnt, dass die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung die Agri-Photovoltaik mit erheblichen Investitionszuschüssen fördert.

Der Solarzaun lässt sich natürlich auch außerhalb der Landwirtschaft einsetzen. So kann man damit ein Werksgelände umzäunen und neben dem primären Ziel Zutrittsbeschränkung zum Gelände auch noch einen wertvollen Beitrag zur Senkung der Energiekosten erreichen. Für Unternehmen, die nach mehr Energieeffizienz und mehr Nachhaltigkeit streben, kann der Solarzaun ein wichtiges Element sein.


Purpose, die neue Nachhaltigkeit für Unternehmen

Purpose – die neue Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Nachhaltigkeit im Unternehmen

Die Transformation eines Unternehmens von der klassischen betriebswirtschaftlichen Sichtweise hin zu einer nachhaltigen Organisation ist und bleibt der wichtigste Schritt um für die Zukunft gewappnet zu sein. Das hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie klar gezeigt. Nachhaltigkeit im Unternehmen ist ein wirksamer Stabilisator. Nachhaltige Unternehmen sind einfach weniger krisenanfällig und haben immer einen strategischen Vektor in die Zukunft gerichtet. Der Dreiklang zwischen ökonomischen, ökologischen und sozial / gesellschaftlichen Anforderungen bestimmt dabei das unternehmerische Handeln.

Dies sollte die Basis jedes modernen Unternehmens sein. Darüber hinaus werden jedoch immer mehr Themen wie Werte, Zweck und Bestimmung – englisch Purpose – wichtig und sollten entsprechende Beachtung finden.

Werte und Bestimmung

Bislang galt der Grundsatz, dass der einzige Zweck eines Unternehmens darin bestehen sollte, Gewinne zu erwirtschaften. Hier hat der Nachhaltigkeits-Gedanke in den letzten Jahren bereits vieles verändert und gerade Anleger und Investoren orientieren sich immer mehr an messbaren Nachhaltigkeitsindiktoren.

Die Werte eines Unternehmens, sein Zweck und seine Bestimmung sind für die Zufriedenheit und die Loyalität der Beschäftigten eine wesentliche Voraussetzung. Dies gilt auch für alle anderen Anspruchsgruppen, insbesondere für die Kunden eines Unternehmens. Sie machen ihre Kaufentscheidung zunehmend auch davon abhängig, ob ein Unternehmen glaubhaft seine Werte lebt und seiner Bestimmung folgt.

Purpose

Seine Werte zu leben, der eigenen Bestimmung zu folgen und dies auf der Grundlage der Nachhaltigkeit, das ist sicher für jeden Menschen ein erstrebenswertes Ziel. Es führt zu Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Es ersetzt langweilige und geistlose Routine durch bewusstes Handeln, das die Realitäten des Lebens akzeptiert. Dies gilt nicht nur für Personen, sondern insbesondere auch für jedes Unternehmen und seine Beschäftigten.

Natürlich haben sich Unternehmen auch schon bisher Unternehmenswerte gegeben (nicht alle) und den Zweck, die Bestimmung des Unternehmens definiert. Genauso etabliert ist die Erkenntnis, dass die Führungskräfte diese Werte in der täglichen Arbeit vorleben müssen, damit diese auch wirklich zum Leben erweckt werden. In der Kombination mit der Methodik Nachhaltigkeit entsteht etwas Neues, der Purpose.

Die Bestimmung und der primäre Zweck des Unternehmens. Ein starker und glaubwürdiger Purpose verschafft den Beschäftigten und den Kunden Orientierung und trägt damit zur positiven Entwicklung des Unternehmens entscheidend bei.

Ob der Purpose die bisherigen Begriffe wie CSR (Corporate Social Responsibility), ESG (Environment, Social und Corporate Governance) und andere im Kontext der Nachhaltigkeit für Unternehmen verwendete Begriffe ablösen wird kann ich nicht sagen. Es ist aber ein neuer Ansatz, der den bisherigen Zugang zu Nachhaltigkeit in Unternehmen erweitert und auf jeden Fall das Potenzial hat, in den nächsten Jahren als unternehmerischen Leitbild zu fungieren.

Purpose – Werte, Zweck und Bestimmung eines Unternehmens im Zeichen der Nachhaltigkeit.

mit einem Massband und einem Symbol wird die Frage gestellt, ob Nachhaltigkeit messbar ist.

Nachhaltigkeit einfach messbar machen

Geschätzte Lesedauer: 9 Minuten

Ist Nachhaltigkeit messbar?

Um es vorweg zu nehmen: Ja, Nachhaltigkeit ist messbar. Doch auf dem Weg dahin müssen einige Dinge bedacht, durchdacht und bewertet werden.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Zunächst einmal sollten wir uns der Bedeutung des Begriffs Nachhaltigkeit bewusstmachen. Mir gefällt dabei die sogenannte Brundtland-Definition sehr gut, die folgendermaßen lautet:

Nachhaltig ist eine Entwicklung, “… die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen …”

Nachhaltigkeit bringt Unternehmen und Organisationen viele, vor allem längerfristige Vorteile. Sie kann die Lösung für viele Fragen und Probleme in einer immer komplexeren Welt sein, da eine nachhaltige Gesellschaft systembedingt besser und erfolgreicher wirtschaftet und nicht auf Kosten der nächsten Generationen lebt. Nachhaltigkeit ist der Garant für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg, eine friedlichere und tolerantere Welt, eine Welt mit prosperierender Wirtschaft, mit intakter Umwelt und innovativer Entwicklung.

Dimensionen der Nachhaltigkeit

Das System der Nachhaltigkeit hat drei Dimensionen – die ökonomische, die sozial / gesellschaftliche und die ökologische Dimension. Zusammen mit Steuerinstrument des Nachhaltigkeitsmanagements bilden sie so den ‘Tempel der Nachhaltigkeit‘.

das Bild zeigt das System Nachhaltigkeit als klassischen Tempel. Er besteht aus den drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales, sowie dem Dach des Nachhaltigkeitsmanagements.
Die Dimensionen der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist meiner Überzeugung nach der Schlüssel zum Erfolg, sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben. Es bedeutet den bewussten, gezielten und gleichzeitigen Einsatz aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit. Das ist auch schon das ganze Geheimnis. Werden beispielsweise in einem Projekt

  • die ökonomischen Erfordernisse für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung,
  • die Bedürfnisse und Sorgen der beteiligten Menschen und
  • die ökologischen Folgen auf die Umwelt in die Balance gebracht bzw. gleichwertig berücksichtigt,

dann ist das die beste Erfolgsgarantie. Oft fehlt jedoch das richtige Instrumentarium um den erreichten Grad der Nachhaltigkeit einer Organisation, eines Unternehmens, eines Verbands oder Landes zu messen. Messbarkeit ist aber die Voraussetzung dafür, dass man an Hand von Kriterien und Indikatoren die Wirksamkeit von Maßnahmen objektiv bewerten und damit die Projektleitung optimieren kann.

Messlatte und Leitplanke ISO 26000

Nachhaltigkeit messbar machen, dafür ist für mich die ISO 26000 – der Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung (Guidance on Social Responsibility) – die wichtigste Grundlage.

Die ISO 26000 basiert auf Grundlage eines Multi-Stakeholder-Ansatzes aus dem Jahr 2010. Fachleute aus mehr als 90 Ländern und 40 internationalen und regionalen Organisationen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen wurden einbezogen. Vertreten waren die Anspruchsgruppen Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen (NGO), Konsumenten, Erwerbstätige, Dienstleistung, Beratung, Forschung und Wissenschaft.

Jede Organisation wird darin ermutigt, auf Basis dieser internationalen Norm verstärkt gesellschaftliche Verantwortung in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit wahrzunehmen. Die Kernthemen Organisationsführung, Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Umwelt, faire Betriebs- und Geschäftspraktiken, Konsumentenanliegen und die Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft werden in 38 Handlungsfeldern ausführlich beschrieben. Anschließend werden für jedes Handlungsfeld entsprechende Maßnahmen und Erwartungen beschrieben, von den jede Organisation das für sie passende verwenden kann (eine Orientierungshilfe für Kernthemen und Handlungsfelder der ISO 26000 ist auf der Homepage des BMUB zu finden).

Für mich als Nachhaltigkeitsmanager und Projektleiter ist dieser “Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung” inzwischen ein unverzichtbarer Teil meiner täglichen Arbeit geworden.

Es gibt jedoch bei der Anwendung der ISO 26000 in kleines Manko. Diese internationale Norm soll dem Anwender zur Orientierung dienen. Sie ist weder für Zertifizierungszwecke vorgesehen noch geeignet: “… Es wäre eine Fehlinterpretation der Absicht und des Zwecks dieser Internationalen Norm, Zertifizierungen gemäß ISO 26000 anzubieten bzw. zu behaupten, gemäß ISO 26000 zertifiziert zu sein.”

Zertifierung und Gütesiegel

Nun ist die ISO 26000 leider nicht für eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung geeignet, zumindest nicht direkt. Dennoch kann sich jede Organisation aus den beschriebenen Kernthemen und Handlungsfeldern das jeweils geltende Kriterium herausnehmen. Damit kann dann ein eigenes, auf die entsprechenden Indikatoren gestütztes System zur Zertifizierung aufgebaut werden.

Doch wie geht man da am Besten vor?

Kriterien

Nun, zunächst einmal sollten die Kriterien definiert werden, anhand Nachhaltigkeit in einer Organisation messbar wird. Es bietet sich an, anhand dem obigen Übersichtsbild fünf Inhaltsgruppen zu bilden und den Grad der Erfüllung der dort enthaltenen Inhalte aus der ISO 26000 als Kriterium für Nachhaltigkeit zu verwenden. Dabei können die einzelnen Kernthemen und Handlungsfelder aus der ISO 26000 passend für die jeweilige Organisation aufgenommen werden.

Für die fünf Inhaltsgruppen ergäbe sich somit folgende Gliederung:

  1. Gesellschaftliche Verantwortung
  2. Ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit
  3. Soziale Dimension der Nachhaltigkeit
  4. Ökologische Dimension der Nachhaltigkeit
  5. Nachhaltigkeitsmanagement

Hierzu ein Beispiel: In der Inhaltsgruppe 4, Kernthema “Abschwächung des Klimawandels und Anpassung”, Handlungsfeld “Energieeinsparung” könnten die eingeleiteten und geplanten Maßnahmen der Organisation zur Energieeinsparung und zur Erhöhung der Energieeffizienz in MWh pro Jahr abgefragt werden. Der relative Wert und der Fortschritt bei diesen Maßnahmen über die Jahre kann dann als Nachhaltigkeitskriterium verwendet werden.

Indikatoren und Kennzahlen als Messgrößen

Mit der Definition und Abarbeitung der Inhaltsgruppen wird der Grad der Nachhaltigkeit einer Organisation messbar.

Doch wie verhält sich das jeweils Erreichte in Bezug auf die Anspruchsgruppen der Organisation und im Vergleich mit ähnlichen Organisationen?

Dazu dienen Indikatoren, ein sogenannter Key Performance Indicator (KPI) bzw. eine Leistungskennzahl. Als KPI kann als Quotient aus Maßnahmen und einer geeigneten Bezugsgröße gebildet werden. Um bei unserem Beispiel Energieeffizienz zu bleiben, könnte hier ein geeigneter KPI der Quotient aus Energieverbrauch  (Strom, Wärme, Gas, usw.) und Mitarbeiterzahl gebildet werden, z.B. ein mittelständisches Unternehmen mit 40 Mitarbeitern und einem Jahresstromverbrauch von 200MWh käme dann auf einen KPI von 5.000 kWh pro Mitarbeiter und Jahr. Daran kann in den Folgejahren gearbeitet werden!

Allerdings sollte bei der Bildung von KPIs immer auf deren Sinnhaftigkeit geachtet werden. Ein KPI aus Stromverbrauch in Relation zum Jahresumsatz würde in unserem Beispiel wohl kaum Sinn machen.

So wird Nachhaltigkeit messbar

Nachhaltigkeit messbar machen, dafür können natürlich viele Wege beschritten werden. Für mich ist jedoch die Überführung der Inhalte aus der ISO 26000 in ein umfassendes und transparentes Zertifizierungssystem der derzeit sinnvollste Lösungsansatz.

Ein solches Zertifizierungssystem für Nachhaltigkeit von Organisationen kann prinzipiell jeder entwickeln, der sich tief genug in die ISO 26000 einliest und bereit ist, mehrere Jahre intensive Arbeit in die Entwicklung eines solchen Zertifizierungssystem zu stecken.

Wer diesen doch erheblichen Aufwand nicht betreiben will bzw. nicht die Zeit oder finanziellen Mittel hierfür hat, braucht kein eigenes Zertifizierungssystem zu entwickeln.

Nachhaltigkeit messbar machen

Um Nachhaltigkeit also messbar zu machen, habe ich das Zertifizierungssystem ‘Sustainability. Now.® entwickelt, das – wie in diesem Artikel beschrieben – im Wesentlichen auf den Inhalten der ISO 26000 aufbaut. Damit wird Nachhaltigkeit messbar. Parallel dazu hat der gemeinnützige Verein IASA ein eigenes Gütesiegel ‘IASA Certified Sustainability.®‘entwickelt, das bei Erreichung einer Mindestqualifikation im System ‘Sustainability. Now.®‘ an die jeweilige Organisation vergeben wird.

Ursprünglich wurde das Zertifizierungssytem und Gütesiegel für Unternehmen in der Luftfahrt entwickelt. Inzwischen ist das System auch in einer branchenneutralen Version verfügbar und steht somit Organisationen jeglicher Art und Branche zur Verfügung. Interessenten, die das Gütesiegel für Ihre Organisation erhalten wollen, können sich auf der Homepage des Vereins detaillierter informieren und direkten Kontakt mit den IASA-Auditoren aufnehmen.

Für die nichtfinanzielle-Berichtspflicht nach der CSR-Richtline ist ein entsprechendes Berichtsmodul im Zertifizierungssystem enthalten.

Schon ein erstes Informationsgespräch mit den Experten der IASA zeigt, wie sehr die Prinzipien der ISO 26000 geeignet sind, die Energieeffizienz eines Unternehmens oder einer Organisation zu verbessern, neue Dimensionen der Nachhaltigkeit zu erschließen, eine wirklich nachhaltige Unternehmensführung zu erleichtern und ökonomische Vorteile der Nachhaltigkeit zu generieren.

Dabei muss nicht notwendiger Weise schon im ersten Schritt das Unternehmen oder die Organisation als Ganzes zertifiziert werden. Man kann auch damit beginnen, schrittweise einzelne Unternehmensbereiche (z. B. Projektleitung) zu zertifizieren. Entscheidend für den Erfolg ist die dauerhafte Integration der ISO 26000, um eine wirklich nachhaltige Unternehmensführung zu erzielen.

Lieferkettengesetz – Standards werden vergleichbar

Ab dem Jahr 2023 müssen Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten (später ab 1000 Beschäftigten) ihre unternehmerische Sorgfaltspflicht in ihren Lieferketten per gesetzlicher Verordnung nachkommen. Dabei müssen die betroffenen Unternehmen für die Einhaltung der Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette sorgen. Sie müssen darüber hinaus Beschwerdemöglichkeiten einrichten und über ihre Aktivitäten berichten. Unternehmen, die unsere Nachhaltigkeitszertifizierung erfolgreich durchlaufen haben, erhalten damit auch einen gesetzeskonformen Nachweis zum Lieferkettengesetz. Damit kommt ein weiteres Element dazu, Nachhaltigkeit messbar zu machen.

VER – Verified Emission Reduction

Klimaschutz ist kein Synonym für Nachhaltigkeit. Klimaschutz ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der ökologischen Säule im System Nachhaltigkeit. Die Bemühungen und Erfolge einer Organisation beim Klimaschutz lassen sich über die Emissions-Reduktionen von CO2-Äquivalenten sehr gut messen. Unabhängige und speziell zugelassene Organisationen sind sehr gut geeignet, diese Emissions-Reduzierungen zu verifizieren. Ein gemeinnütziger Verein wie die IASA ist hier sicher ein guter Ansprechpartner.

Die Dimensionen der Nachhaltigkeit sind vielfältig; entscheidend ist, dass man damit beginnt, Maßnahmen hierzu in der Praxis umzusetzen. Erst kommt die Maßnahme, daraus resultiert dann Nachhaltigkeit, die auch messbar ist.

Fazit – Nachhaltigkeit messbar machen

Nachhaltigkeit kann gemessen, bewertet und damit zur Unternehmenssteuerung verwendet werden. Ein vertrauenswürdiges Zertifizierungssystem dokumentiert den Grad der Nachhaltigkeit und führt zur nachhaltigen Optimierung im Unternehmen.

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mehr zum Thema: Der Energiepfad zur Nachhaltigkeit


Michael Wühle

Michael Wühle ist Experte für Nachhaltigkeit. Er schreibt Artikel und Sachbücher zur praktischen Anwendung von Nachhaltigkeit im beruflichen und privaten Leben. Sein Expertenwissen gibt er gerne in Seminaren und Workshops weiter. Unternehmen unterstützt er bei der Transformation zu Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität.

das Profilbild von Michael Wühle, Experte für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Michael Wühle

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Nachhaltigkeit messbar machen – Tipps und Tricks aus der Praxis

Das Cover des Buchs 'Nachhaltigkeit messbar machen', ein Sachbuch des Nachhaltigkeits-Experten Michael Wühle. Erschienen im Springer-Verlag 2022
die Macht der Fragen - Visualisierung durch eine Nervenzelle

Die Macht der Fragen

Nachhaltigkeit und die Macht der Fragen

Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Fragen haben eine unglaubliche Macht und Wirkung auf unser Gehirn. Wenn Sie sich bewusst eine Frage stellen, dann kann Ihr Gehirn gar nicht anders, als Antworten zu produzieren. Antworten, die noch dazu subjektiv wahr sind, denn Ihr Gehirn kann Sie nicht anlügen. Das sind grundlegende Funktionen, die wir nicht abstellen können und auch nicht wollen, sondern sie für uns nutzen möchten.

Diese Basisfunktion des menschlichen Gehirns wurde zuerst von den US-Wissenschaftlern Richard Bandler und John Grinder unter Zuhilfenahme der modernsten Erkenntnisse über die Funktions- und Arbeitsweise des menschlichen Gehirns erarbeitet. Die beiden Wissenschaftler haben die Verhaltensweise sehr vieler erfolgreicher Menschen analysiert und daraus das NLP-Prinzip[1] entwickelt.

Nehmen Sie sich etwas Zeit, setzen Sie sich an Ihren Lieblingsort und stellen Sie sich Fragen zu Ihren drängendsten Problemen (nicht nur im Bereich Nachhaltigkeit) nach dem Muster:

  • Was muss ich tun, um mein Projekt/Aufgabe erfolgreich zu gestalten?
  • Welche Hilfsmittel aus meinem Erfahrungsschatz kann ich verwenden?
  • Welche Unterstützung von außerhalb kann ich bekommen?
  • Wie kann ich die betroffenen Menschen dazu bringen, mich zu unterstützen?
  • Was sind zurzeit die größten Hindernisse und wie könnte ich sie überwinden?
  • Welche Worte muss ich benutzen, um auch emotional verstanden zu werden?
  • Was ist der Hauptgrund, warum ich bisher nicht erfolgreich war?

Schreiben Sie Ihre Fragen auf ein Stück Papier. Auf Papier und nicht am Computer, denn das ist viel wirksamer! Das Aufschreiben ist bereits eine NLP-Programmierung. Mit dem Schreiben visualisieren Sie Ihre Fragen, durch das Schreiben mit der Hand bekommen Sie ein intensives Gefühl und Bezug zu Ihren Fragen. Lassen Sie nach jeder Frage zwei bis drei Zeilen frei. Nehmen Sie dann das Blatt Papier in die Hand und lesen Sie sich Ihre Fragen erneut durch. Anschließen lesen Sie sich Ihre Fragen noch mal selbst laut vor.

Was für ein Typ sind Sie?

Und jetzt nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und überlegen Sie, was Sie bei Ihrer Übung am meisten angesprochen hat.

War es die Tatsache, dass Sie Ihre Fragen aufgeschrieben, quasi von Ihrem Gehirn auf ein Stück Papier übertragen haben, und sie diese nun optisch klar erkennen können?

War es das Gefühl in den Fingern, das Sie hatten, als Sie die Fragen mit einem Stift niedergeschrieben haben, und das Gefühl, das Blatt mit Ihren Fragen in der Hand zu halten?

Oder hat Sie im wahrsten Sinne des Wortes das laute Lesen Ihrer Fragen angesprochen?

Je nachdem sind Sie entweder ein visueller, ein kinästhetischer oder ein auditiver Typ. Mischformen sind möglich und häufig. Ich zum Beispiel bin klar ein visueller Typ mit kinästhetischen Facetten. Die Fragen auf dem Papier zu sehen und das Blatt mit den Fragen mit meinen Fingern zu halten, ist für mich die intensivste Form, mich mit meinen Fragen zu beschäftigen. Und glauben Sie mir, diese Übung mache ich regelmäßig mit zunehmendem Erfolg.

Haben Sie schon herausgefunden, was für ein Typ Sie sind?

Nehmen Sie sich nun vor, in Zukunft bewusst die Form zu verwenden, auf die Sie am stärksten reagieren.

Zurück zur Übung. Lesen Sie Ihre Fragen erneut durch, leise oder laut, je nach Typ, und nehmen Sie das Blatt dabei in die Hand, wenn Sie kinästhetische Anteile haben. Merken Sie was? Auf Ihre Fragen produziert Ihr Gehirn Antworten. Sie können das gar nicht verhindern!

Schreiben Sie diese Antworten sofort unter Ihre Fragen. Das ist äußerst wichtig, denn in so einem Ein-Personen-Brainstorming produziert Ihr Gehirn zwar Antworten, jedoch sind diese oft recht flüchtig. Sie werden beim ersten Mal auch nicht unbedingt für jede Frage eine Antwort bekommen, aber das macht überhaupt nichts. Dies ist ein Prozess, den Sie wie ich regelmäßig, mindestens wöchentlich, wiederholen sollten. Dann wird sich Ihr Blatt Papier mit Antworten füllen und der Platz wird bald schon nicht mehr ausreichen.

Auch Ihre Fragen werden sich durch diesen Prozess verändern, denn die Antworten auf Ihre Fragen führen zu weiteren Fragen. Jede Antwort bringt uns weiter in Richtung Lösung.

NLP – nachhaltige Umprogrammierung

Ich versichere Ihnen, wenn Sie diese Übung regelmäßig durchführen, programmieren Sie Ihr Gehirn in einer Art und Weise um, so dass es nach einer gewissen Zeit immer wieder Antworten ausspuckt, auch wenn Sie gerade nicht bewusst an Ihre Problemfragen denken.

Verstärken Sie die Wirkung dadurch, dass Sie jeden Morgen einige Minuten vor dem Aufstehen Ihre Fragen memorieren. In diesem entspannten Zustand, nicht mehr schlafend und dennoch noch nicht ganz wach produziert Ihr Gehirn zuverlässig den einen oder anderen Geistesblitz. Probieren Sie es aus, es funktioniert verblüffend!

Diese Umprogrammierung, die wir bei uns und zum Teil auch bei anderen Menschen durch gezielte Fragen vornehmen können, hat nichts mit Magie oder gar mit Glauben zu tun. Das ist das Erstaunliche dabei. Sie müssen nicht daran glauben, damit es funktioniert und Sie brauchen kein Glaubensbekenntnis dazu entwickeln. Wenn Sie die neuronalen Straßen Ihres erlernten Verhaltens umgestalten, dann wird Ihr Gehirn automatisch das neue Verhalten annehmen. Es funktioniert und die Wirkung ist nachhaltig. Für ein wirkungsvolles Nachhaltigkeitsmanagement und für ein nachhaltigen Leben ist die Anwendung einer zielführenden Fragetechnik unerlässlich.

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[1] Richard Bandler, John Grinder, Reframing: Neurolinguistisches Programmieren und die Transformation von Bedeutung