Zu Rad und zu Fuß
Mobil mit Rad und zu Fuß: Die Wiederentdeckung der Langsamkeit
Wer sich intensiv mit nachhaltiger Mobilität beschäftigt, kommt an einem Punkt an, der fast schon befreiend wirkt: Wir brauchen nicht für alles einen Motor. In meinem persönlichen Prozess zu einem nachhaltigen Leben fällt mir auf, dass der Wechsel auf das Fahrrad oder der Gang zu Fuß weit mehr ist als nur ein Verzicht auf das Auto – es ist ein Gewinn an Lebensqualität. Damit meine ich jedoch nicht einen radikalen Verzicht, denn ich brauche mein Auto nach wie vor. Ich meine einen bewussten Verzicht auf motorgetriebene Mobilität, wenn es passt und für mich stimmig ist.
Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten
Die Erfahrung zeigt dass oft Potenzial zu motorfreier Mobilität in der eigenen Garage vor sich hinrostet. Ein altes Fahrrad wieder in Schwung zu bringen – die Kette zu ölen, den Reifen zu flicken – ist nicht nur ein technischer Vorgang, sondern der erste bewusste Schritt in eine aktive, umweltfreundliche Fortbewegung. Es erfüllt dich mit einem guten Gefühl, Besorgungen plötzlich aus eigener Kraft zu erledigen, für die du früher dein Auto genommen hast.
Radfahren: Mehr als nur von A nach B kommen
Radfahren ist ein echtes Multitalent. Es fördert deine Gesundheit, verursacht weder Treibhausgasemissionen noch Lärm oder Feinstaub. Vor allem aber baut es Stress ab und macht (besonders bei schönem Wetter) schlichtweg Spaß.
Tipps für deinen Alltag auf zwei Rädern:
- Wartung & Sicherheit: Ein sicheres Rad ist die Basis. Prüfe regelmäßig Bremsen und Licht. Trage helle Kleidung und einen Helm, um im Verkehr sichtbar zu bleiben und dich vor den Folgen eines möglichen Sturzes abzusichern (soweit das möglich ist).
- Transport-Talent: Mit Fahrradtaschen oder Anhängern wird das Rad zum Lastenesel. Wenn du mehr vorhast (Kinder mitnehmen, Wocheneinkauf erledigen), bietet die Welt der Lastenräder (vom wendigen Longtail bis zum stabilen Trike) heute für jeden Bedarf die passende Unterstützung (Nach Wunsch auch die elektrische Unterstützung).
- Gemeinschaft: Radle gemeinsam mit Kollegen zur Arbeit oder bilde Fahrgemeinschaften für den Einkauf. Das verbindet und motiviert.
- Aktiv werden: Nutze vorhandene Radwege und entdecke neue Routen. Wenn das Netz in deiner Gemeinde Lücken hat, ist das ein klares Zeichen, aktiv zu werden und bei den Verantwortlichen Handlungsbedarf anzumelden.
Die einfachste Form der Bewegung: Zu Fuß unterwegs
Die ursprünglichste und gesündeste Art der Mobilität ist und bleibt das Gehen und Laufen. Es ist die Basis jeder umweltfreundlichen Fortbewegung. Auch wenn wir für die Strecke zum Supermarkt natürlich das Rad nehmen, gibt es unzählige Kurzstrecken, die wir zu Fuß meistern können.
- Der Bäcker-Check: Wege „um die Ecke“ sind klassische Fußwege. Lass das Rad (und erst recht das Auto) stehen.
- Treppen-Challenge: Nutze jede Treppe statt des Aufzugs. Das ist ein intensives Training für deine Gesundheit und spart sofort Energie.
- Achtsamkeit beim Gehen: Ein Spaziergang durch die eigene Gemeinde lässt dich Dinge entdecken, die du aus dem Auto und meist auch von Fahrrad aus nie sehen würdest. Es ist die perfekte Gelegenheit für ein kurzes Gespräch mit Nachbarn oder eine kleine Achtsamkeitsübung im Alltag.
- In den Flow kommen: Ob zügiges Gehen oder regelmäßiges Joggen – Bewegung an der frischen Luft lässt den Kopf frei werden. Oft kommen die besten Ideen (wie etwa für ein neues Projekt oder für ein Buch) genau dann, wenn man den Körper fordert und den Geist entspannt.
Das Resultat ist ein bewegter Alltag
Wenn du diesen Prozess der Umstellung durchläufst, merkst du schnell: Mobil mit Rad und zu Fuß zu sein, ist keine Einschränkung. Es ist der Schlüssel zu einem gesünderen Ich und einer intakten Umwelt. Die umweltfreundliche Fortbewegung schenkt uns die Freiheit, den eigenen Rhythmus wiederzufinden.
Mein Tipp für den nächsten Schritt
Du möchtest wissen, wie du den Umstieg auf das Rad dauerhaft meisterst und welche meiner 77 praktischen Tipps dir helfen, deine Gesundheit durch nachhaltige Mobilität zu fördern?
In meinem Buch „Nachhaltig leben – 77 praktische Tipps für deinen Alltag“ (ISBN 978-3-662-70530-8) findest du alle Details zur Wartung, zur Auswahl des richtigen Lastenrads und viele weitere Motivationen für dein Projekt „Zukunft“.
Nachhaltig leben im Alltag
Wenn du mehr zum Thema wissen willst, schau dich doch auf meiner Website um, oder lies einen der nachfolgend aufgeführten Beiträge.






Michael Wühle



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