Das Bild symbolisiert den Konflikt vieler Menschen mit der richtigen Ernährungsweise. Vegan, vegetarisch, oder flexitartisch. Was ist eine nachhaltige Ernährung?

Vegan, vegetarisch, flexitarisch: Welcher Weg passt zu dir?

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Ernährung für ein nachhaltiges Leben

Erinnerst du dich an den Werbespot für alkoholfreies Bier mit dem Slogan „Nicht immer, aber immer öfter“? Was damals als kuriose Idee begann, ist heute Normalität. Eine ähnliche und dynamische Veränderung beobachten wir alle fast täglich bei der Ernährung. Immer mehr Menschen – und ich schließe mich da ein – entdecken, dass eine fleischlose Ernährung eine bewusste Form der Nachhaltigkeit sein kann.

Doch am Anfang können die vielen Begriffe verwirren. Was genau verbirgt sich hinter vegan, vegetarisch und flexitarisch? Und wie findest du heraus, welche Ernährungsweise am besten zu dir passt?

Die drei Ernährungsstile im Überblick

Hier ist eine einfache Entschlüsselung der gängigsten Begriffe:

  • Vegan: Veganer verzichten auf alle tierischen Produkte. Das schließt nicht nur Fleisch, Fisch und Geflügel aus, sondern auch Milchprodukte, Eier und Honig. Auch Produkte des täglichen Gebrauchs wie Kleidung aus Schafwolle oder Leder gehören nicht dazu. Die Gründe sind oft Tierwohl, Umweltschutz und die eigene Gesundheit. Produkte mit einem Vegan-Label garantieren, dass keinerlei tierische Bestandteile enthalten sind, nicht einmal im Klebstoff der Verpackung.
  • Vegetarisch: Vegetarier essen kein Fleisch, Fisch und Geflügel. Die vegetarische Ernährung hat aber viele Abstufungen:
    • Ovo-Lacto-Vegetarier: Die am weitesten verbreitete Form. Sie verzichten auf Fleisch, essen aber Eier und Milchprodukte.
    • Lacto-Vegetarier: Verzichten zusätzlich auf Eier, essen aber Milchprodukte.
    • Ovo-Vegetarier: Verzichten auf Milchprodukte, essen aber Eier.
  • Flexitarisch: Flexitarier sind „flexible Genießer“. Sie ernähren sich hauptsächlich vegetarisch oder vegan, gönnen sich aber gelegentlich bewusst Fleisch oder Fisch. Dabei achten sie oft besonders auf Regionalität und Tierwohl. Viele von uns, auch ich, leben bereits so. Für viele ist es der erste, nachhaltige Schritt weg von einer reinen Fleischesserkultur in Richtung einer gefühlten „goldenen Mitte“.

Nicht alles, was vegan oder vegetarisch ist, ist gesund

Es ist verständlich, dass wir Lebensmitteln mit Labeln wie „vegetarisch“, „vegan“ oder „bio“ mehr Vertrauen entgegenbringen und sie automatisch mit Gesundheit und Nachhaltigkeit verbinden. Doch sei vorsichtig: Viele industriell gefertigte Ersatzprodukte sind hochverarbeitet und können viel Salz, Fett und Zusatzstoffe enthalten. Ernährungsexperten bewerten dies oft kritisch. Schau genau hin!

Warum der Verzicht auf Fleisch der Umwelt hilft

Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für eine Ernährungsweise ist der Klimawandel. Die Land- und Viehwirtschaft trägt nach Schätzungen erheblich zur globalen Erwärmung bei, insbesondere durch:

  • Methangas: Wiederkäuer wie Kühe produzieren Methan, ein Treibhausgas, das deutlich klimaschädlicher ist als CO2.
  • Entwaldung: Für die Viehwirtschaft und den Anbau von Futtermitteln werden große Flächen an Wäldern abgeholzt.
  • Wasserverbrauch: Für die Produktion von Fleisch werden enorme Mengen Wasser verbraucht.
  • Gülle: Die Gülle aus den Ställen produziert Lachgas und belastet Böden und Grundwasser.

Finde deinen persönlichen Weg: Es muss zu dir passen

Welche Ernährungsweise ist nun die richtige? Die Antwort ist ganz einfach: Die richtige Ernährungsweise ist die, die zu deinem Lebensstil, deinen Bedürfnissen und deinen Überzeugungen passt.

Das Wichtigste ist, dass du dich mit deiner Ernährung wohlfühlst, deinem Körper alle Nährstoffe lieferst, die er braucht, und dass dein Plan langfristig in deinem Alltag umsetzbar ist. Lass dich nicht in eine ideologische Ecke drängen. Dein Leben ist nicht automatisch nachhaltig, nur weil du dich rein pflanzlich ernährst. Es geht um den bewussten Umgang mit Lebensmitteln.

Tipps für einen sanften Übergang:

  1. Starte mit kleinen Schritten: Ersetze einmal pro Woche das Fleisch in einem Gericht durch eine pflanzliche Alternative. Es gibt leckere vegetarische und vegane Versionen für viele Klassiker.
  2. Experimentiere ohne Vorurteile: Probier verschiedene pflanzliche Produkte aus, bis du findest, was dir schmeckt. Werde kreativ mit neuen Gewürzen und Kräutern.
  3. Hole dir Inspiration: Kaufe gute Kochbücher oder suche kostenlos im Internet nach Rezepten. Teste auch mal vegetarische oder vegane Restaurants in deiner Nähe.
  4. Erstelle einen Plan: Wenn du deine neue Ernährungsrichtung gefunden hast, mach dir einen Ernährungsplan, um dich im Alltag daran zu orientieren.
  5. Sei achtsam: Achte bewusst darauf, welche Lebensmittel du verwendest. Manches ist vielleicht nur Gewohnheit.

Mein wichtigster Tipp: Probiere es einfach aus! Erstelle ein kleines Projekt für dich selbst: Ernähre dich eine Woche lang vegetarisch und eine Woche vegan. So findest du heraus, was dir schmeckt und was nicht, und kannst deinen ganz persönlichen, nachhaltigen Ernährungsplan entwickeln.

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